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Rede von Botschafter Jens Plötner zur Gedenkfeier der Schlacht um Kreta

Rede von Botschafter Jens Plötner zur Gedenkfeier der Schlacht um Kreta auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme, © Deutsche Botschaft Athen
Traditionell wurde der Opfer der Schlacht um Kreta gedacht. Teil der Gedenkfeierlichkeiten war auch die Veranstaltung auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme.

Exzellenzen, sehr geehrte Anwesende, meine Damen und Herren,
Ich danke Ihnen für Ihre Anwesenheit hier und heute.
An diesem Ort spüren wir die Widersinnigkeit des Krieges, der abertausenden Menschen – besonders auch hier auf Kreta - das Leben gekostet hat. Zusammen wollen wir heute der Gefallenen der Schlacht um Kreta gedenken und der Opfer der darauf folgenden deutschen Besatzung.
Vor fast genau 77 Jahren, am 20. Mai 1941 überfiel die Deutschen Wehrmacht Kreta. Sie forderte viele Tausende Menschenleben – auf griechischer, britischer, australischer, neuseeländischer aber auch auf deutscher und italienischer Seite.
Besonders gedenken wollen wir heute auch der vielen Opfer der' anschließenden deutschen Besatzung Kretas. Die Erinnerung an die von deutschen Soldaten begangenen Kriegsverbrechen erfüllt uns, die Nachgeboren, mit Scham und Trauer. Kondomári, Kándanos und Flória – dies sind nur einige Orte des Schreckens und des unermesslichen Leids hier auf Kreta. Wir werden sie nicht vergessen!
Vor diesem Hintergrund ist es ein kostbares Geschenk, dass aus ehemaligen Feinden heute Freunde geworden sind. Heute stehen unsere Soldaten kameradschaftlich Seite an Seite gegen die, die uns und die uns einenden Werte bedrohen.
Dieses Jahr müssen wir leider erstmalig ohne Herrn Leutnant a. D. Nikolaos Kopásis, griechischer Veteran der Schlacht um Kreta und danach im Widerstandskampf und im Partisanenkrieg während der deutschen Besatzungszeit, gedenken. Er ist im November letzten Jahres von uns gegangen. Wir werden ihn ein ehrendes Andenken erhalten.
Ich möchte meine Ansprache mit seinen Worten beenden, die so viel Weisheit und Klugheit ausstrahlen:
Jede Form der Rückkehr in die dunkle Vergangenheit muss ausgeschlossen werden. Ich möchte noch sagen, die Flucht von Millionen Menschen aus dem Krieg, heute, direkt neben uns, in unserer Nachbarschaft, zeigt, dass der Frieden nicht selbstverständlich ist und dass wir uns alle für dessen Bewahrung einsetzen müssen. Ebenso müssen wir mit allen Mitteln Terror und die Versuche Wahrheiten zu verschleiern bekämpfen, die unsere Kultur und unsere universalmenschlichen Werte bedrohen.
Meine Damen und Herren!
Die Toten mögen in Frieden ruhen, „as anapafthoun i psiches olon en irini“
„Ας αναπαυθούν οι ψυχές όλων εν ειρήνη!“
Ich danke Ihnen!