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Filling the void - Academic Conference

Veranstalter und geladene Gäste der Konferenz

Konsul Carsten Müller mit dem Präsidenten des Anatolia College, Herrn Dr. Panagiotis Vlachos, dem Journalisten Herrn Filios Stangos und Teilnehmern der Konferenz, © Generalkonsulat Thessaloniki

07.10.2019 - Artikel

Generalkonsulin Sibylla Bendig: „We can’t change the past, but we have the duty and moral obligation to keep the memory alive.“

Eröffnungsrede von Generalkonsulin Sibylla Bendig
Generalkonsulin Sibylla Bendig, Eröffnungsrede© Generalkonsulat Thessaloniki

We can’t change the past, but we have the duty and moral obligation to keep the memory alive.

Mit diesen Worten eröffnete Generalkonsulin Frau Sibylla Bendig die Konferenz „Filling the Void“ im Anatolia College in Thessaloniki. Mit dem Titel „Geschichte studieren und einer neuen Generation vermitteln“ war Thema der Konferenz, wie die Bunker der deutschen Wehrmacht auf dem Gelände des Anatolia College genutzt werden können, um zur historischen Erinnerung beizutragen.

In der beeindruckenden Umgebung des Anatolia College gliederte sich die Veranstaltung in drei Abschnitte, die mit hochkarätigen Rednern gefüllt wurden.

Bunkeranlagen
Die alten Bunkeranlagen befinden sich unter dem Anatolia College.© Generalkonsulat Thessaloniki

Die Kenntnis über die tatsächliche Geschichte des zweiten Weltkrieges und den damaligen Auswirkungen auf Griechenland ist derzeit nicht genügend ausgebreitet. Insbesondere der heutigen Generation fehlt die Verbindung zu den historischen Ereignissen. Speziell die Verknüpfung zu dem Gelände des Anatolia College ist den meisten Bewohnern nicht bewusst. Mit diesen Informationen begann die Konferenz unter dem Programmpunkt „Deutsche Besatzung als Katalysator für die Geschichte Nordgriechenlands“. Dabei wurden die Geschehnisse auch aus anderen Perspektiven betrachtet und insbesondere sozio-ökonomische Aspekte in die Diskussion einbezogen. Weiterhin wurde die Lage auch in anderen Städten Griechenlands hervorgehoben.

Anschließend wurde im zweiten Teil der Konferenz über das Design von Gedenkstätten angeregt referiert. Ziel sei es, eine „line of understanding history“ für die Besucher zu kreieren, mit dem Inhalt von Erfahrungen und Raum für Interpretationen. Mit Hilfe von modernen Technologien kann der Geschichte neues Leben verliehen werden. Im Rahmen dieses Programmpunktes wurde insbesondere auf die Gestaltung eines post-modernen Museums im Generellen eingegangen, welches heutzutage eher Menschen-orientiert ausgerichtet sein sollte. Letztlich konkretisierte man die modernen Ideen dann auf das konkrete Vorhaben und auf die Ausgestaltung der Bunker im Anatolia College mit digitaler Unterstützung im Einzelnen.

Konsul Carsten Müller
Konsul Carsten Müller.© Generalkonsulat Thessaloniki

Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit dem Thema, ob moderne Technologie eine analoge Erfahrung ersetzen könne. Dies wurde einheitlich verneint, von einem Ersetzen könne keine Rede sein, im Fokus stehe stets der Inhalt. Die moderne Technologie ermögliche dabei aber, diesen Inhalt einer neuen Generation einprägend und anschaulich nahezubringen. Eine interessante Auseinandersetzung mit interaktiven Interviews von Zeitzeugen lieferten Beispiele für die Umsetzung der modernen Technologie zu diesem Zwecke. So werde die Möglichkeit geschaffen, Zeitzeugen auch nach ihrem Tod über die historischen Ereignisse individuelle Fragen zu stellen und das Wissen an die nächsten Generationen weiterzutragen.

Wir bedanken uns herzlich bei dem Präsidenten des Anatolia College, Herrn Dr. Panagiotis Vlachos, dem Journalisten Herrn Filios Stangos, der uns erfolgreich durch die Veranstaltung geleitet hat, und dem zahlreich erschienenen Publikum für diesen interessanten Tag voller hilfreicher Informationen, aufgeworfener Themen und Fragen, die es nun zu beantworten gilt.

www.anatolia.edu.gr

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