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Statement von Botschafter Ernst Reichel anlässlich des Abflugs der ersten Gruppe unbegleiteter Minderjähriger von Griechenland nach Deutschland

Statement von Botschafter Ernst Reichel anlässlich des Abflugs der ersten Gruppe unbegleiteter Minderjähriger von Griechenland nach Deutschland

Statement von Botschafter Reichel anlässlich des Abflugs unbegleiteter Minderjähriger nach Deutschland, © Deutsche Botschaft Athen

18.04.2020 - Interview

Anlässlich des Abflugs der ersten Gruppe unbegleiteter Minderjähriger von Griechenland nach Deutschland gab Botschafter Ernst Reichel ein Statement am Flughafen in Athen.

Meine Damen und Herren,

ich freue mich sehr, dass wir heute eine erste Gruppe unbegleiteter Minderjähriger von den ostägäischen Inseln nach Deutschland bringen können. Wie Sie wissen, ist das nur der Anfang – wir wollen bald weitere Kinder auf den Weg nach Deutschland bringen. Die Gesamtzahl soll zwischen 350 und 500 Kindern liegen. Ich glaube, das ist ein wichtiger humanitärer Schritt, der gerade in den Zeiten der Corona-Krise große Bedeutung hat. Wie Minister Koumoutsakos am Mittwoch gesagt hat: „Kleiner Schritt, große Botschaft.“

Es ist gut, dass die jungen Menschen in Deutschland nach diesen sehr schwierigen Wochen und Monaten auf etwas altersgerechte Normalität hoffen können.

Dieser Transport heute erfolgt auf griechische Bitte und ist das Ergebnis ausgezeichneter Zusammenarbeit der Stellen auf deutscher Seite, unter ihnen die Botschaft, mit Minister Koumoutsakos und seiner Mannschaft. Ebenfalls sehr unterstützend waren UNHCR, IOM, EASO und die Europäische Kommission. Bei ihnen allen möchte ich mich sehr herzlich bedanken.

Die Asylsituation auf den ostägäischen Inseln, aber auch in Griechenland insgesamt, erfordert europäische Solidarität und faire Lastenteilung in der EU. Es geht dabei nicht nur um unbegleitete Minderjährige. Wir sind uns hier mit Griechenland einig, und wir wollen in jeder möglichen Art und Weise helfen. Wir haben dies bereits auf verschiedenste Weise getan, ebenso wie die EU. Wir würden uns deshalb auch wünschen, dass alle EU-Mitgliedstaaten unbegleitete Minderjährige aufnehmen. 10 Länder hatten sich in den vergangenen Monaten zu diesem Zweck in einer „Koalition der Willigen“ zusammengeschlossen und zugesagt, bis zu 1600 Kinder aufzunehmen. Mit Ausnahme von Luxemburg und Deutschland haben diese Länder aber die Implementierung ihrer Zusagen wegen der Corona-Krise aufgeschoben.

Die Bundesregierung, ebenso wie Luxemburg, will aber nicht länger warten und hält es gerade in der jetzigen Situation für dringlich, voranzugehen, auch wenn es kompliziert ist. Die notwendigen Quarantänemaßnahmen und Gesundheitschecks werden sichergestellt. Wir wollen zeigen, dass es geht, und andere europäische Partner zur Nachahmung anregen.

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