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Rede von Botschafter Dr. Ernst Reichel zur Gedenkfeier der Schlacht um Kreta auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme

Rede von Botschafter Dr. Ernst Reichel zur Gedenkfeier der Schlacht um Kreta auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme

Rede von Botschafter Dr. Ernst Reichel zur Gedenkfeier der Schlacht um Kreta auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme, © Deutsche Botschaft Athen

23.05.2021 - Rede

Traditionell wurde der Opfer der Schlacht um Kreta gedacht. Teil der Gedenkfeierlichkeiten war auch die Veranstaltung auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme.

Es gilt das gesprochene Wort!

Exzellenzen,

sehr geehrte Anwesende,

meine Damen und Herren,

Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, um gemeinsam an die Kampfhandlungen vor 80 Jahren zu erinnern, die hier auf Kreta so viele Menschenleben gefordert haben, und ihrer Toten zu gedenken. Die Schlacht um Kreta 1941 forderte viele Tausende Menschenleben – auf griechischer, britischer, australischer, neuseeländischer aber auch auf deutscher und italienischer Seite.

Der von Deutschland geführte Angriffskrieg, aber auch die Erinnerung an die im deutschen Namen verübten Kriegsverbrechen erfüllt uns Deutsche auch heute noch mit Scham und Trauer. Kondomári, Kándanos und Flória – dies sind nur einige Orte des Schreckens und des Leids hier auf Kreta. Wir werden sie nicht vergessen!

Die Opfer von Krieg, Tyrannei und Gewaltherrschaft sind eine Mahnung für den Frieden. Mögen uns die schrecklichen Leiden der Vergangenheit eine Lehre sein, unsere Zukunft verantwortlich, friedlich und gemeinsam weiter zu gestalten.

Vor diesem Hintergrund ist es ein kostbares Geschenk, dass aus ehemaligen Feinden heute Freunde geworden sind. Heute stehen unsere Soldaten kameradschaftlich Seite an Seite, um unsere Werte zu bewahren und zu sichern.

Es bleibt unabdingbar, an die Erfahrungen der Vergangenheit immer wieder zu erinnern. Dass Europa eine Insel der Glückseligkeit wäre, die sich darauf verlassen kann, von Kriegen und kriegerischen Auseinandersetzungen verschont zu bleiben, ist eine Illusion. Dass Menschen nicht mehr verführbar seien, ihre Umgebung in „Freunde“ und „Feinde“ einzuteilen und gegen vermutete Feinde zum Mittel der Gewalt zu greifen, ist ebenso eine Illusion.

Erinnerungstage wie dieser sind daher richtig und wichtig. An Orten wie diesen spüren wir die Wiedersinnigkeit des Krieges und ungezügelter Gewalt. Lassen sie uns daher aus der Erinnerung die Überzeugung und die Kraft finden, uns für das Gemeinsame einzusetzen und dass Trennende zu überwinden.

Die in der Erde Kretas ruhenden Toten, der wir hier gedenken, mahnen uns, aus der Geschichte zu lernen.

Meine Damen und Herren!

Die Toten mögen in Frieden ruhen, „as anapafthou´n i psiche´s o´lon en iri´ni“

„Ας αναπαυθούν οι ψυχές όλων εν ειρήνη!“

Ich danke Ihnen!

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