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Rede von Geschäftsträgerin a.i. Heike Dettmann zur Gedenkfeier der Schlacht um Kreta auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme

Deutscher Soldatenfriedhof, Maleme, Kreta

Deutscher Soldatenfriedhof, Maleme, Kreta, © Deutsche Botschaft Athen

22.05.2022 - Rede

Traditionell wurde der Opfer der Schlacht um Kreta gedacht. Teil der Gedenkfeierlichkeiten war auch die Veranstaltung auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme.

Es gilt das gesprochene Wort!

Exzellenzen,

sehr geehrte Anwesende,

meine Damen und Herren,

die Schlacht um Kreta 1941 und die deutsche Besatzung Kretas forderten Tausende Menschenleben – auf griechischer, britischer, australischer, neuseeländischer aber auch auf deutscher und italienischer Seite. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, um gemeinsam der Toten zu gedenken.

Die Opfer von Krieg, Tyrannei und Gewaltherrschaft sind eine Mahnung für den Frieden. Mögen uns die schrecklichen Leiden der Vergangenheit eine Lehre sein, unsere Zukunft verantwortlich, friedlich und gemeinsam zu gestalten.

Dass Europa nach den zwei Weltkriegen des 20. Jahrhunderts von Kriegen und kriegerischen Auseinandersetzungen verschont bleiben würde, war eine Illusion. Das führt uns in diesen Tagen der russische Angriff auf die Ukraine erneut und hautnah vor Augen. Und wieder ist es die Zivilbevölkerung, die auf grausame Weise in Mitleidenschaft gezogen wird.

Der von Deutschland geführte Angriffskrieg, die im deutschen Namen verübten Kriegsverbrechen und die lange Leugnung dieser Verbrechen erfüllen uns heute mit Scham und Trauer. Kondomári, Kándanos und Flória – dies sind nur einige Orte des Schreckens und des Leids hier auf Kreta. Wir werden sie nicht vergessen!

Erinnerungstage wie heute sind richtig und wichtig. An Orten wie Maleme spüren wir unmittelbar den Widersinn von Krieg und ungezügelter Gewalt. Lassen sie uns aus der Erinnerung die Kraft schöpfen, uns für gemeinsame Werte einzusetzen und das Trennende zu überwinden. Gerade die aktuellen Geschehnisse zeigen deutlich, dass es nicht nur der Erinnerung bedarf, sondern auch gemeinsamer Anstrengungen, um Aggressionen standhaft zu begegnen.

Es ist ein kostbares Geschenk, dass aus ehemaligen Feinden Partner und Verbündete geworden sind. Heute stehen unsere Soldaten kameradschaftlich Seite an Seite, um unsere Freiheit und unsere Werte zu schützen. Gegen jede Aggression von außen.

Meine Damen und Herren!

Die Toten mögen in Frieden ruhen.

„Ας αναπαυθούν οι ψυχές όλων εν ειρήνη!“

Ich danke Ihnen!

Gedenken auf Kreta: „Aus der Erinnerung Kraft schöpfen“



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