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Rede von Botschafter Andreas Kindl zum Tag der Deutschen Einheit
Botschafter Andreas Kindl, © Deutsche Botschaft Athen
Botschafter Andreas Kindl hat anlässlich des Empfangs zum Tag der Deutschen Einheit im Byzantinischen und Christlichen Museum eine Rede gehalten.
Es gilt das gesprochene Wort!
Anrede,
Auch im Namen meiner Frau und unserer Tochter sowie im Namen aller Kolleginnen und Kollegen der deutschen Botschaft begrüße ich Sie ganz herzlich zum Tag der deutschen Einheit. Ich freue mich, dass Sie alle unserer Einladung gefolgt sind.
Ich freue mich, dass wir mit dem Garten des Byzantinischen Museums einen großartigen Ort für unsere Feier gefunden haben. Unserer Gastgeberin Ekaterini Dellaporta möchte ich sehr herzlich für ihre Gastfreundschaft danken.
An dieser Stelle möchte ich auch den Sponsoren danken, ohne deren Unterstützung diese Feier nicht möglich wäre. Ein großer Dank geht auch an die Deutsch-Griechische Außenhandelskammer, die im nächsten Jahr ihr hundertjähriges Jubiläum feiert.
Nach den ersten zwei Wochen hier in Athen möchte ich mit Ihnen ein paar erste Eindrücke teilen:
Schon eine Woche nach meiner Ankunft konnte ich Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou meine Beglaubigungsurkunde überreichen; ich sehe dies als Zeichen besonderen Vertrauens und besonders enger und starker bilateraler Beziehungen zwischen Griechenland und Deutschland. Es ist meine Absicht, in den kommenden Jahren diese hervorragenden Beziehungen noch zu stärken und auszubauen.
Am vergangenen Freitag haben meine Familie und ich die Aufführung des „Human Requiem“ in der Europäischen Kulturhauptstadt Elefsina gesehen und gehört; vielleicht haben Sie es auch gesehen oder das Interview von Jochen Sandig und Sasha Waltz in Kathimerini gelesen. Die Aufführung war ein großartiges Beispiel für die vielfältigen kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland. Sie werden noch viel über unsere langen Kulturbeziehungen hören, im nächsten Jahr zum Beispiel feiern wir 150 Jahre Deutsches Archäologisches Institut in Athen.
Vorgestern durfte ich mit meiner Frau und unserer jüngsten Tochter an der Gedenkveranstaltung in Lingiades nahe Ioannina teilnehmen. Wir feiern hier am 3. Oktober unseren Nationalfeiertag, aber heute vor 80 Jahren ermordete die nationalsozialistische Wehrmacht in dem Dorf Lingiades über 80 Bewohner, nahezu alle Häuser wurden zerstört.
Wir können unsere Augen nicht vor diesem Teil unserer bilateralen Beziehungen verschließen und ich werde alles tun, um die Erinnerung daran wachzuhalten. Wir bitten die Familien der Ermordeten um Vergebung.
Ich bin den Nachfahren der Opfer unendlich dankbar für ihre Hochherzigkeit, dass ich mit ihnen gemeinsam der Opfer in Lingiades gedenken durfte.
Auf meinem Weg nach Lingiades hatte ich Gelegenheit, die Zerstörungen durch die Überschwemmungen in den letzten Wochen sehen zu können. Der Klimawandel, die katastrophalen Folgen für uns und die Notwendigkeit der Stärkung unserer Resilienz gehören zu den wichtigen Themen für die bilaterale und die europäische Zusammenarbeit. Wir begrüßen die Initiative der Staatspräsidentin – „Der gemeinsame Apell zur Klimakrise im Mittelmeerraum“.
Der erste Empfang zu einem Nationalfeiertag hier in Athen, an welchem ich Gelegenheit hatte teilzunehmen, war der ukrainische Unabhängigkeitstag. Meinem ukrainischen Kollegen möchte ich versichern, dass wir Deutschen und wir Europäer eng an der Seite der Ukraine stehen im Kampf gegen den Angriff aus Russland. Der Krieg, den Russland seit fast 600 Tagen in Europa gegen die Ukraine führt, ist nicht nur eine krasse Verletzung des Völkerrechts, sondern auch eine schwere Bedrohung unserer Freiheit in Europa, die wir nicht dulden können.
Genießen Sie den Abend!