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Was wir fördern
Durch die Finanzierung einzelner Projekte aus dem „Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds“ wollen wir folgende Ziele erreichen:
- eine deutsch-griechische Erinnerungskultur etablieren, nämlich die gemeinsame Geschichte der letzten 200 Jahre gemeinsam aufarbeiten und dabei sowohl das Bewusstsein für die in Griechenland begangenen deutschen Weltkriegsverbrechen schärfen, insbesondere auch in Deutschland, als auch die hellen Seiten der bilateralen Beziehungen beleuchten (z.B. Philhellenismus im 19. Jahrhundert, Widerstandsunterstützung während der siebenjährigen Militärdiktatur).
- Versöhnung mit den Märtyrerdörfern und mit den jüdischen Gemeinden in Griechenland anstreben. Dabei sollen vorrangig Projekte gefördert werden, die den Menschen in den Märtyrergemeinden und den jüdischen Gemeinden unmittelbar zugutekommen. Vorschläge und Ideen werden von dort entwickelt und diskutiert.
I. Etablierung einer deutsch-griechischen Erinnerungskultur
Die wissenschaftliche, aber auch künstlerische Beschäftigung mit den bilateralen Beziehungen der vergangenen 200 Jahre und insbesondere mit der deutschen Okkupation der Jahre 1941 bis 1944 soll die Basis einer gemeinsamen Erinnerungskultur bilden. Gefördert werden können unter anderem
- Vorhaben, die einen Beitrag zum Aufbau bilateraler Wissenschaftskontakte und zur Förderung von Expertise der bilateralen Beziehungen leisten,
- Jugendbegegnungen, die thematisch der Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Geschichte gewidmet sind, soweit sie nicht vom deutsch-griechischen Jugendwerk (im Aufbau) oder anderen Quellen finanziert werden können sowie
- andere z.B. auch künstlerische Projekte wie Romane, Theaterproduktionen, Filme o.ä., die die Erinnerung an besondere Ereignisse in den bilateralen Beziehungen wach halten oder sich mit der Geschichte unserer bilateralen Beziehungen beschäftigen.
II. Versöhnung mit den Märtyrerstädten und -dörfern
In den Gemeinden, die von verbrecherischen Vergeltungsaktionen deutscher Besatzungstruppen betroffen waren und heute größtenteils in einem „Netzwerk der Märtyrerdörfer“ zusammengeschlossen sind, wirkt die Erinnerung an die tragischen Ereignisse der Jahre 1941-1944 unverändert stark fort. Zugleich befinden sich diese oft kleinen, von Abwanderung junger Menschen betroffenen Landgemeinden mehrheitlich in einer besonders schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lage. Der Besuch von Bundespräsident Gauck in Lingiades, einer der am stärksten betroffenen Gemeinden, im Rahmen seines Staatsbesuchs hat überwiegend Anerkennung auch im Kreis der Opferdörfer gefunden. Wir wollen daher mit den Opfergemeinden in einen Dialog eintreten und im Sinne der Versöhnung Zeichen setzen, indem wir im Rahmen der verfügbaren Mittel nach einer mit den griechischen Partnern abgestimmten Entscheidung Maßnahmen fördern, die auf konkrete Anliegen und Erwartungen der Gemeinden eingehen.
III. Versöhnung mit den jüdischen Gemeinden
Der Besuch des Bundespräsidenten in der jüdischen Gemeinde Ioaninna im Rahmen seines Staatsbesuchs hat auch dort große Beachtung gefunden. Durch die Finanzierung einzelner Projekte aus dem „Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds“ wollen wir Zeichen der Versöhnung setzen und Maßnahmen fördern, mit denen wir dazu beitragen können, jüdisches Gemeindeleben in Griechenland in materieller, sozialer und kultureller Weise zu stärken. Auch hier wollen wir uns eng an den konkreten Anliegen und Erwartungen unserer Partner orientieren und unsere Entscheidungen mit ihnen abstimmen.