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Thanasis Glavinas: „Ich will hier kennenlernen, wie ein gutes Parlament arbeitet“
Athanasios Glavinas aus Griechenland, © Thomas Koehler/photothek.net
IPS-Stipendiat Thanasis Glavinas absolviert ein Praktikum im Deutschen Bundestag.
Das Leben eines Parlamentsabgeordneten kennt Thanasis Glavinas aus nächster Nähe. „Mein Vater saß lange Jahre im griechischen Parlament“, erzählt der 27-jährige Grieche. „Ich bin in einer sehr politischen Familie aufgewachsen“, sagt er. „Bei uns waren ständig Leute zu Gast und es wurde über Politik gesprochen. Täglich wurden vier, fünf Zeitungen gelesen, und mein Vater war ständig am Telefonieren. Das war schon ein interessantes Leben.“ Nun erwartet ihn eine nicht minder interessante Zeit. Thanasis Glavinas absolviert ein Praktikum im Rahmen des Internationalen Parlamentsstipendiums (IPS) im Deutschen Bundestag. Ab 1. April arbeitet er im Büro von Burkhard Lischka (SPD) mit.
Ich will kennenlernen, wie ein gutes Parlament arbeitet.
„Ich will hier kennenlernen, wie ein richtig gutes Parlament arbeitet“, sagt er. Im Bundestag, so viel hat er schon in den ersten IPS-Wochen mitbekommen, würden Gesetze zu konkreten Themen wie etwa dem Mindestlohn oder der Mietpreisbremse gemacht, und die Abgeordneten seien dann auch darauf fokussiert. „Bei uns stehen stattdessen immer die Finanzprobleme im Vordergrund. Da gibt es keine politischen Initiativen für Mieter, für Kultur oder für den Umweltschutz“, bedauert er.
Ich hoffe, die Situation in Griechenland verbessert sich.
Und so sind wir dann ganz schnell bei dem Thema, für das Griechenland - sehr zu seinem Bedauern - derzeit vor allem steht: Der Finanzkrise, die zur Eurokrise wurde. Thanasis Glavinas ist auf der einen Seite genervt von dem schlechten Image, das sein Heimatland derzeit hat. Auf der anderen Seite bemüht er sich auch zu erklären, wie es dazu kommen konnte. „Wir haben in der Vergangenheit sicherlich Fehler gemacht“, räumt er ein. Um dann hinzuzusetzen: „Aber nicht nur wir.“ „Ich hoffe natürlich, die Situation in Griechenland verbessert sich. Schließlich werde ich ja für den Staat arbeiten, wenn es denn dort Stellen gibt“, sagt er.