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Deutschland möchte einen substantiellen Beitrag zur Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte leisten. Durch Mittel des „Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds“ soll die wissenschaftliche und künstlerische Beschäftigung mit den bilateralen Beziehungen angeregt und gefördert werden.

Mit schätzungsweise mehr als 30.000 Zivilisten, die in den Jahren 1941 bis 1944 Vergeltungsaktionen der deutschen Besatzer zum Opfer fielen, rund 60.000 deportierten und ermordeten griechischen Juden und der damit einhergehenden fast vollständigen Auslöschung jüdischen Lebens in Griechenland sowie über 100.000 Hungertoten gehört Griechenland zu den Ländern, die besonders stark unter der deutschen Besatzung gelitten haben.

Die Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der gemeinsamen Geschichte ist in Deutschland weit weniger vorangeschritten, als dies im Verhältnis mit anderen Partnern seit dem Ende des Kalten Kriegs der Fall gewesen ist.

Bei seinem Griechenlandbesuch im März 2014 hat sich Bundespräsident Gauck in seinen Reden in Athen, Lingiades und Ioannina klar zu diesen Fakten bekannt und im Namen Deutschlands die Familien der Ermordeten um Verzeihung gebeten. Er hat die Verpflichtung Deutschlands betont, alles zu tun, dass nicht in Vergessenheit gerät, was nie hätte geschehen dürfen.

Wir können begangenes Unrecht nicht oder nur unzulänglich wieder gutmachen. Durch konkrete Einzelmaßnahmen und Gesten der Versöhnung können und wollen wir aber unser uneingeschränktes Bekenntnis zu dieser Verpflichtung unterstreichen. Diese Gesten sollen eine über lange Zeit hin von deutscher Seite unbearbeitete historische Belastung abbauen helfen und die bilateralen Beziehungen ehrlich und nachhaltig stärken.

Deutschland möchte einen substantiellen Beitrag zur Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte leisten. Neben der Weltkriegszeit sollen auch weitere Etappen der gegenseitigen Beziehungen für die Zukunft näher beleuchtet werden, von Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Neuzeit.

Durch Mittel des „Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds“ soll deshalb die wissenschaftliche und künstlerische Beschäftigung mit den bilateralen Beziehungen seit der griechischen Unabhängigkeit bis heute angeregt und gefördert werden. Dabei bilden Maßnahmen in Forschung und Lehre zur deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs einen besonderen Schwerpunkt. Diese Maßnahmen sind keine einseitig deutschen Projekte, es soll sich immer um gemeinsame deutsch-griechische Initiativen handeln.

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